"Aus der Vergangenheit - in der Gegenwart - für die Zukunft" - Dieser Losung folgend schreibe ich hier auf, was mich bewegt und was ich für mitteilenswert halte. Es geht um Gesellschaft, (ökologische) Politik, Literatur und Musik - kurz - um Weltwahrnehmung im weitesten Sinne. Im Unterschied zu den hastigen Twitter-Sentenzen unserer Zeit wird hier Platz sein für Nebensätze, Gedankenspiele und engagierten aber respektvollen Diskurs. Ich bin Roland Baumann - Digitalcoach, Lehrer, Landwirt, Kommunalpolitiker, Mensch ...
Denkschrift | #1 | Anlässlich des Gedenktages für die Opfer der Corona-Pandemie
Denkschrift | #1 | Anlässlich des Gedenktages für die Opfer der Corona-Pandemie

Denkschrift | #1 | Anlässlich des Gedenktages für die Opfer der Corona-Pandemie

Photo by Rebecca Peterson-Hall on Unsplash

Es ist uns schon fast zum täglichen Ritual geworden. Frühmorgens erreichen uns die ersten Nachrichten und liefern uns die Tageslage zur Corona-Pandemie: 7-Tage-Inzidenz, Zahl der Neuninfektionen in den letzten 24 Stunden, freie Betten auf den Intensivstationen …In unserem routinierten Statistikcheck schieben wir eine Zahl in unserem Bewusstsein vielleicht oft und etwas betreten in den Hintergrund. Und doch steht diese Zahl am bedrückendsten dafür, wie das Virus seit einem Jahr unsere Gesellschaft dominiert, unser aller Leben bedroht – und das im wahrsten Sinne desWortes.
Diese Zahl steigt – täglich. 79.914 Todesopfer der COVID-Pandemie weisen die offiziellen Meldungen am 18.4.2020 aus. Bei allen notwendigen Debatten um die Opferzahlen der Pandemie, vor allem aber angesichts des grenzwertigen Raunens umangeblich nicht vorhandene ‚Übersterblichkeiten‘, wie es die ewigen Leugner*innen und Verdränger*innen anstimmen, dürfen wir jedoch Eines nicht vergessen: Hinter jeder/m Einzelnen dieser79.914 Opfer steht ein Schicksal, steht ein Mensch, steht ein Leben, das vielleicht qualvoll, auf jeden Fall aber unvermittelt beendet wurde.Hinter dieser Zahl stehen 79.914 Namen und damit Familien, die trauern, die vielleicht in den letzten Stunden keinen Abschied nehmen konnten von Müttern, Vätern, Großeltern, Geschwistern,Eheleuten – von einem geliebten Menschen.Angesichts dieser Tragödie mutet es umso perfider an, dass immer noch verwirrte Geister durch die Lande, durch die Medien und leider auch durch die Politik ziehen, die all das leugnen, die so tun wollen, als könne man all diese Opfer beiseite wischen, einfach ignorieren.

Dem Aufruf des Bundespräsidenten folgend halten wir inne und gedenken all der Menschen, denen das Virus ihr Leben geraubt hat. Wir können jedoch über das Opfergedenken hinaus etwas tun. Wir können einen Beitrag dafür leisten, dass unsere Mitmenschen nicht ganz umsonst sterben mussten. Wir können aus derErfahrung dieser Pandemie lernen:

  • Lernen, unsere Krisenreaktionsstrukturen zu stärken,
  • Lernen, uns neu und vielfältig zu engagieren (zum Beispiel als freiwillige ehrenamtliche Helfer*innen in den kommunalen Testzentren),
  • Lernen, stärker auf die Wissenschaft zu hören und
  • Lernen, einander zugewandt und solidarisch zu sein.

Das fiel am Anfang der Pandemiezeit leichter, es wird schwerer, je länger dieser Marathon dauert. Trotzdem und eben deswegen:
Halten wir zusammen, entlasten wir das Pflegepersonal an der medizinischen Front, helfen wir einander, achten wir aufeinander und ehren wir dadurch unsereToten!

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